Erkenntnis zum Altsein


Ich habe mit vielen älteren und alten Hunden zu tun und auch mein lieber Dodgel ist nun wirklich alt. Viel weiss, wo vorher ein helles braun war. Der einst muskulöse kraftvolle Körper geht jetzt auf staksigen wackeligen Beinen durch Die Welt. Früher stürmte er wild bei unterschiedlichen Reizen los, nun hält er nur noch die Nase in den Wind und bei einem gut gelaunten Hopser, wenn er doch Mayas Trieb folgt und ein Reh aufgescheucht wurde, endet dann manchmal in einer Bauchlandung. Ich habe mich anfangs auch im Schreck und Mitleid wiedergefunden, weil wir Menschen ja irgendwie nen Problem mit Veränderung haben. Es hat mich auch unbewusst gestört, wenn Menschen, die ihn lange nicht gesehen haben, sagen "Dodgi ist aber alt geworden" oder "oh, er läuft aber schlecht" und ich bin mit meiner Energie diesem mitleidigen Blick gefolgt. Vielleicht, weil ich mich mit ihm kraftlos und weniger wert empfunden habe.

Und beim Wald Spaziergang gestern ist mir klar geworden, warum. Ich habe mir vorgestellt, wie man sich fühlt, wenn man einen sehr alten Menschen sieht. Wie die 90-jährige weisshaarige Dame am Stock vorgebeugt ihr Bein nachzieht und ein weises Lächeln über das faltige Gesicht zieht. Ehrfurcht. Absoluter Respekt. Vor dem Leben. Vor der Veränderung. Vor dem, was sie gesehen und erlebt haben wird in ihrem langen hoffentlich glücklichen Leben. Das ist es! Wie vielen Lebewesen ist es nicht vergönnt, ein hohes Alter zu erreichen.

Ich verneige mich vor jedem Lebewesen und der Natur in tiefer Demut und bin von Dankbarkeit erfüllt.

Und wenn wieder jemand sagt, der es sicher nicht böse meint, "oh, der ist aber alt", werde ich mit einem Lächeln sagen: "Ja, geil, oder?!"






 

Dodga - geb. 21.06.2007

Wann beginnt die Physiotherapie nach Operationen?


Aus aktuellem Anlass und weil dieses Thema immer mal wieder zu Unsicherheiten führt... Ich arbeite mit einigen guten Tierärzten zusammen, die um die Vorzüge begleitender Therapie wissen, höre aber auch immer mal wieder von verunsicherten Patienten, dass der Tierarzt erst nach Heilungsphase nach einigen Wochen zur Therapie rät. Das ist für mich unverständlich und die einzig logische Erklärung ist das fehlende Verständnis, was der Physiotherapeut macht. Vielleicht wird davon ausgegangen, dass direkt nach einer Bandscheibenoperation an der Wirbelsäule chiropraktische Behandlungen durchgeführt werden oder sofort am frisch operierten Knie mit Muskelaufbau und schweren Übungen begonnen wird. Das ist nicht der Fall.
Der Hauptfokus steht nach einer Operation auf Wundheilung, Narbenbehandlung und Entlastung aller anderen Strukturen, die unter Umständen schon vor der Operation Überbelastungen standhalten mussten. Zum Beispiel hat ein Hund mit Kreuzbandriss starke Verspannungen der Wirbelsäulenmuskulatur und überlastete Vorderbeine. Hier muss als erstes Abhilfe geschafft werden, um wieder mehr Beweglichkeit zu ermöglichen, damit der unbehandelte Hund nicht zu einer kompletten Baustelle wird.
Wir arbeiten gern mit Tierärzten zusammen. Die Physiotherapie ist eine Bereicherung und steht in keiner Konkurrenz zum Tierarzt.
Das Wort zum Dienstag ;).





Veränderungen früh erkennen


Oft fallen den Hundebesitzern Lahmheiten erst sehr spät auf. Das hat meist schon Muskelabbau und Überlastung der anderen Gliedmaßen zur Folge. Um das zu vermeiden, könnt ihr auf folgende Punkte achten. - sind einzelne Zehen abgespreizt? - Stehen die Pfoten gleichmäßig zur Gegenseite oder wird eine nach außen oder innen gedreht? - Heben die Rüden beide Hinterbeine mal an beim Markieren?
- Regiert der Hund unterschiedlich beim Abstreichen der Beine? - Wird die Rute zu einer Seite getragen? - Hebt der Hund beim Pfoten säubern o. Ä. ungern an oder verliert das Gleichgewicht? - Bewegt sich der Kopf stark beim Laufen als würde der Hund damit Schwung holen?
- Läuft der Hund lieber Trab als Schritt?
- Hört man hin und wieder Krallen über Laminat oder Beton schleifen?
- Gibt es Fellveränderungen am Rücken oder den Gliedmaßen?

Viel Spass beim Beobachten und ein schönes Wochenende. :)

Das Schaf im Hundepelz - Grasen


Es hat sicher schon jeder Hundehalter erlebt, dass sein Hund mit ein paar Grashalmen spielt oder meditativ weidet. Und vielleicht habt ihr euch auch gefragt, warum er das tut und ob etwas mit ihm nicht stimmt.
Wenn es hin und wieder einmal vorkommt, ist es ein ganz natürliches Verhalten, welches auch die Urahnen taten. Studien widerlegten angeblich einen Nährstoffmangel. Fakt ist aber, dass sie ein Ungleichgewicht beim Verdauvorgang ausgleichen möchten und das kommt auch bei der besten Ernährung einmal vor.

Breite Grashalme um sich übergeben zu können, schmale, um den Verdauuungstrakt zu reinigen. Herrchen und Frauchen stehen dann am Hinterteil des Hundes und ziehen das letzte Stück Grashalm heraus. Kennt auch jeder. :D

Wenn unser Freund mal Bauchweh oder Durchfall hat, wird das Grasen unter Umständen vermehrt vorkommen. Und auch das ist normal und instinktive Problemlösungsmethode.
Wenn das Gras allerdings einen Teil der täglichen Ernährung darstellt, sollte man diese unter Umständen einmal durchdenken und vielleicht auch die Gesundheit checken lassen.
Ich berate euch gern. Einen schönen Sonntag Abend. :)

Die Sache mit den Grannen


Im Sommer und Spätsommer besteht eine weitere Gefahr, die Hundebesitzer kennen sollten.

Grannen sind die Spitzen von Wildgräsern und Getreiden und dienen unter anderem der Samenverbreitung der Pflanzen.
Das Gemeine ist, dass diese Grannen und Teile davon auf und in unserem Hund landen können. Durch die rauhe Oberfläche und die Widerhaken ist es aber für die Hunde schwierig, sie alleine wieder los zu werden.

Maya, meiner Hündin, ist letzten Sommer so ein Pflanzenteil in den Gehörgang gekommen und sie hatte starke Schmerzen, bis die Granne beim Tierarzt unter Vollnarkose entfernt wurde.
Aber auch Lahmheiten nach dem Spaziergang oder ständiges Belecken eines Körperteils können darauf hindeuten. Grannen können unter der Haut zu starken Entzündungen und Schwellungen führen oder durch die Nase in die Atemwegsorgane gelangen. Wenn der Hund wiederholt niesst ist auch ein Besuch beim Tierarzt ratsam.

Vorbeugen ist schwierig, aber das Untersuchen nach der Hunderunde auf dem Land und an Feldern, Entfernen von Pflanzenteilen aus dem Fell und das schnelles reagieren bei den Symptomen helfen auf jeden Fall.

:)





Thema des Tages: Kacke :D


Der Kot unseres Hundes zeigt uns unter anderem, wie gut die Verwertung seiner Nahrung ist, wie es um die Darmflora steht, die ja das Immunsystem "beherbergt" und wie es allgemein um die Gesundheit bestellt ist. Natürlich spielen da noch andere Faktoren eine Rolle.
Werdet zum Kotleser: regelmäßiger Durchfall zeigt ein Ungleichgewicht und dass sich der Körper von bestimmten belastenden Bestandteilen schnell befreien will. Wenn immer genausoviel herauskommt, wie gefressen wird, bleibt vom Futter nichts hängen und die Verwertung ist nicht gut. Dies kann sowohl an falschem Futter als auch einer Erkrankung liegen und man sollte dem auf den Grund gehen. Dauerhaft sehr heller oder schwarzer Kot ist ebenfalls ein Warnhinweis, dem man nachgehen sollte. Grundsätzlich sollte die Konsistenz zwischen cremig und fest wechseln und nicht immer gleich sein.
Viel Spaß beim Kacke-gucken. ;)